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Mikrozensus 2025: Amtliche Erhebung bringt neue Einblicke in das Leben in Deutschland

    Mikrozensus 2025: Amtliche Erhebung bringt neue Einblicke in das Leben in Deutschland

    Der Mikrozensus 2025 ist gestartet und läuft von Januar bis Dezember dieses Jahres. In diesem Zeitraum wird insgesamt 1 % der Bevölkerung in Deutschland – sowohl in privaten Haushalten als auch in Gemeinschaftsunterkünften – per statistischem Zufallsverfahren ausgewählt und befragt. Das Statistische Bundesamt (Destatis) ruft die zufällig bestimmten Haushalte ausdrücklich dazu auf, an dieser Erhebung teilzunehmen.

    Durch Ihre Antworten werden stellvertretend für viele andere Bürgerinnen und Bürger Informationen über Familienstrukturen, Bildungsabschlüsse, berufliche Tätigkeiten sowie Staatsangehörigkeit und Migrationshintergrund erhoben. Ebenso erfragt werden Daten zum Einkommen, zu Lebensbedingungen und zur Internetnutzung. Anschließend fließen die Ergebnisse des Mikrozensus in die öffentliche Diskussion und sind wertvolle Entscheidungsgrundlagen für Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft und Medien.

    Jährliche Erhebung liefert wichtige Planungsdaten

    Der Mikrozensus wird jedes Jahr durchgeführt und unterscheidet sich damit vom Zensus, der normalerweise alle zehn Jahre – zuletzt im Jahr 2022 – stattfindet. Als „kleine Volkszählung“ hilft er, kontinuierlich ein aktuelles Bild der sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse in Deutschland zu zeichnen. Die Daten aus dieser Erhebung sind wesentlich für politische Prozesse und Berichte, zum Beispiel wenn es um die Ermittlung der Armuts- und Reichtumsverhältnisse in Bund und Ländern geht. Auch der Kinder- und Jugendbericht, der Familienbericht, der Bildungsbericht sowie Migrations- und Integrationsberichte der Bundesregierung stützen sich auf die Mikrozensus-Daten.

    Darüber hinaus enthält der Mikrozensus Fragen, die europaweit gestellt werden, beispielsweise im Rahmen der Statistiken zur Arbeitsmarktbeteiligung, zu Einkommen und Lebensbedingungen und zur Internetnutzung. Mit diesen international vergleichbaren Ergebnissen können Maßnahmen der Europäischen Union – beispielsweise zur Angleichung von Lebensverhältnissen oder zur Verteilung von Geldern aus Regional- und Sozialfonds – zielgenauer geplant werden.

    So läuft die Befragung ab

    Falls Ihr Haushalt zufällig für den Mikrozensus 2025 ausgewählt wurde, erhalten Sie ein Schreiben von Ihrem Statistischen Landesamt. Auf dieser Grundlage sind Sie gesetzlich zur Auskunft verpflichtet. Die Teilnahme ist in verschiedener Form möglich: So können Sie den Fragebogen bequem online ausfüllen oder die Befragung in Papierform erledigen. In einigen Ländern des Bundesgebiets beauftragen die Statistischen Landesämter zudem Interviewerinnen und Interviewer, die den Fragebogen entweder telefonisch oder in einem persönlichen Gespräch bei Ihnen zu Hause durchgehen. Wenn bei Ihnen vor Ort keine Erhebungsbeauftragten eingesetzt werden, kann stattdessen ein telefonisches Interview mit Mitarbeitenden des Landesamtes vereinbart werden. Auf diese Weise stellt die amtliche Statistik eine reibungslose Erfassung der notwendigen Daten sicher.

    Um Veränderungen in der Bevölkerung besser erkennen zu können, werden die ausgewählten Haushalte in der Regel bis zu viermal befragt, wobei maximal zweimal davon innerhalb eines Jahres stattfinden darf. So lassen sich Entwicklungen und Trends über einen längeren Zeitraum verfolgen.

    Strikter Datenschutz und garantierte Anonymität

    Wie bei allen Erhebungen der amtlichen Statistik ist der Schutz persönlicher Daten oberstes Gebot. Ihre Antworten werden streng vertraulich behandelt und nur für statistische Auswertungen verwendet. Nach der Anonymisierung fließen sie in einen Datensatz, der ausschließlich aus Ziffern besteht. Rückschlüsse auf einzelne Personen sind nach Veröffentlichung der hochgerechneten Ergebnisse somit nicht möglich. Jede Erhebung folgt den rechtlichen Vorgaben des Datenschutzes, sodass Sie sich darauf verlassen können, dass Ihre Angaben sicher sind.

    Neue Grunddaten für die Hochrechnung ab 2022

    Aufgrund des Zensus 2022 hat das Statistische Bundesamt die Bevölkerungsfortschreibung aktualisiert. Seit 2020 erfolgt die Veröffentlichung von Ergebnissen im Mikrozensus in zwei Stufen: Erstergebnisse und Endergebnisse. Damit sollte eigentlich die Endveröffentlichung für das Erhebungsjahr 2023 Ende Januar 2025 bereitstehen und die Erstergebnisse für 2024 im März 2025. Allerdings würden diese Daten noch auf den Fortschreibungszahlen des Zensus 2011 basieren, was kurz darauf revidiert werden müsste. Daher wird nun eine Anpassung an die neuesten Zahlen aus dem Zensus 2022 vorgenommen, um Verzögerungen und doppelte Veröffentlichtungen zu vermeiden.

    Die Erstergebnisse des Mikrozensus 2024 sowie die Endergebnisse des Mikrozensus 2023 werden somit zusammen mit den aktualisierten Eckwerten des Zensus 2022 voraussichtlich Ende Mai 2025 veröffentlicht. Zeitgleich plant Destatis, die Mikrozensus-Endergebnisse 2021 und 2022, die ebenfalls revidiert werden, zu publizieren. Damit stehen Ihnen dann in einem Schritt alle Resultate von 2021 bis einschließlich 2024 auf Basis der neuen Hochrechnungsgrundlagen zur Verfügung.

    Ausführliche Informationen und Hintergründe

    Das Statistische Bundesamt hält online eine Sonderseite zur Umstellung auf den Zensus 2022 bereit. Dort werden alle Änderungen im Detail erläutert, ebenso wie die Vorgehensweisen bei den Mikrozensus-Unterstichproben zu Arbeitsmarkt, Einkommen, Lebensbedingungen und Internetnutzung. Seit 1957 führen die Statistischen Ämter von Bund und Ländern den Mikrozensus gemeinsam durch, um repräsentative Einblicke in das vielfältige Leben in Deutschland zu gewinnen.

    Wer noch mehr über den Mikrozensus erfahren möchte, findet dazu ein erklärendes Video – in Deutsch, Arabisch, Englisch, Polnisch, Russisch und Türkisch – das veranschaulicht, warum diese Befragung stattfindet, wie genau die zufällige Auswahl der Haushalte abläuft, warum eine Teilnahme verpflichtend ist und wie die Antworten verwendet werden. Antworten auf häufige Fragen liefert außerdem die Website www.mikrozensus.de.

    Sobald die Resultate vorliegen, werden sie im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes bereitgestellt. Dort finden sich detaillierte Themenseiten wie „Haushalte und Familien“, „Arbeitsmarkt“, „Bildungsstand“, „Migration und Integration“, „Einkommen und Lebensbedingungen“, „Armutsgefährdung“, „IT-Nutzung“ oder „Wohnen“. In der Datenbank GENESIS-Online stehen darüber hinaus spezifische Tabellen (12211, 12231, 12241, 12251, 13231) zur Verfügung, um die Zahlen im Detail zu analysieren. Dank des umfassenden Datenangebots können Sie wichtige Entwicklungen in Deutschland schnell und zuverlässig nachvollziehen.

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